Schwergewichtige Menschen sind häufig Repressalien durch ihre Umwelt ausgesetzt. Zudem wird behauptet, ihre Lebenserwartung sei geringer als die der Normalgewichtigen. Neuere Untersuchungen jedoch belegen, dass diese oft geäußerte Meinung nur bedingt stimmt. Worauf es bei der Einschätzung der Lebenserwartung tatsächlich ankommt, erläutert der nachfolgende Artikel.
BMI lediglich als Anhaltspunkt nehmen
Zur Einschätzung, ob ein Mensch über-, unter- oder normalgewichtig ist, wird zunächst der BMI herangezogen. Das ist derjenige Wert, der sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße berechnen lässt. Bei einer Maßzahl unter 18,5 sprechen Fachleute von einem Untergewicht, bei einer Zahl von 25 von einem Übergewicht. Wer sich im Bereich zwischen diesen Angaben befindet, ist normalgewichtig.
Diverse Faktoren bei der Einschätzung des BMIs beachten
Unterschieden werden sollten jedoch diverse Faktoren, die den BMI beeinflussen. So verändert sich beispielsweise bei Kindern und Jugendlichen während des Wachstums die Zusammensetzung der körpereigenen Gewebe. Frauen haben im Allgemeinen einen leichteren Knochenbau als Männer. Im Alter nimmt die Knochenmasse ab.
Nicht nur Fett bringt etliche Kilogramm auf die Waage. Auch die Muskeln wiegen eine Menge. Menschen mit einem geringen Fett- und einem hohen Muskelanteil sind jedoch keineswegs gefährdet, vorzeitig zu sterben. Dennoch kann ihr BMI außerhalb des Normbereichs liegen.
Weiterhin spielen der individuelle Stoffwechsel, akute oder chronische Erkrankungen für die Lebenserwartung eine Rolle. Das positive Umfeld trägt einschließlich der Lebensumstände zu einem langen Leben bei. Wer sich ausgewogen ernährt, erhöht die Lebenserwartung zweifellos. Es spielt nur bedingt eine Rolle, ob er dick oder dünn ist. Wer regelmäßig Sport treibt und ausreichend schläft, verlangsamt die Altersprozesse in den Zellen.
Nicht zuletzt entscheidet auch die Verteilung des Körperfetts über die Lebenserwartung. Während die Fettdepots auf den Hüften und an den Oberschenkeln von Fachleuten als wenig gefährlich angesehen werden, kann das Bauchfett einen Risikofaktor darstellen. Es begünstigt nämlich Herz- und Kreislauf-Erkrankungen.